Um Debian benutzen zu können, müssen Sie es auf einem Rechner installieren; diese Aufgabe wird durch das Programm debian-installer erledigt. Eine einwandfreie Installation umfasst zahlreiche Arbeitsgänge. Dieses Kapitel behandelt sie in ihrer chronologischen Reihenfolge.
Eine Installation erfordert 256 MB RAM (Random Access Memory = Arbeitsspeicher) und wenigstens 2 GB Festplattenspeicher. Alle Falcot Computer erfüllen diese Kriterien. Beachten Sie jedoch, dass diese Werte für die Installation eines sehr begrenzten Systems ohne grafische Arbeitsfläche gelten. Für einen einfachen Arbeitsplatzrechner werden 2 GB RAM und mindestens 10 GB Festplattenspeicher empfohlen.
4.1. Installationsmethoden
Ein Debian-System kann mithilfe unterschiedlicher Medien installiert werden, sofern das BIOS/UEFI (siehe
NOTIZ UEFI, ein moderner BIOS-Ersatz) des Rechners es unterstützt. Sie können zum Beispiel mit einer CD-ROM, einem USB-Stick oder sogar über das Netzwerk booten.
4.1.1. Von einer CD-ROM/DVD-ROM installieren
Meist wird eine CD als Installationsmedium benutzt (oder eine DVD-ROM, die sich genauso verhält): Der Rechner wird von diesem Medium hochgefahren, und das Installationsprogramm übernimmt.
Verschiedene CD-ROM-Varianten haben unterschiedliche Zielsetzungen: netinst (Netzwerkinstallation) enthält das Installationsprogramm und ein grundlegendes Debian-System; alle anderen Programme werden heruntergeladen. Sein „Image“, ein ISO-9660-Dateisystem, das genau den gleichen Inhalt hat wie die Festplatte, beansprucht abhängig von der Architektur nur etwa 150 bis 280 MB. Andererseits bietet das vollständige Set alle Pakete und ermöglicht eine Installation auf einem Rechner ohne Internetzugang; es benötigt etwa 19 DVD-ROMs (beziehungsweise (oder 4 Blu-rays). Es gibt kein offizielles CD-ROM-Set mehr, da sie wirklich riesig waren, selten verwendet wurden und jetzt verwenden die meisten Computer DVD-ROMs sowie CD-ROMs. Die Programme sind nach Popularität und Wichtigkeit auf die Scheiben verteilt; der erste Datenträger reicht für die meisten Installationen aus, da er die meistgenutzten Programme enthält.
Als letzter Imagetyp ist das mini.iso
zu nennen, das als Nebenprodukt des Installers verfügbar ist. Das Image enthält lediglich das Minimum dessen, was für die Netzwerk-Konfiguration benötigt wird und alles übrige wird heruntergeladen (einschließlich Teilen des Installationsprogramms selbst, weshalb diese Images bei der Veröffentlichung einer neuen Version des Installationsprogramms häufig beschädigt werden). Diese Abbilder finden sich auf einem normalen Debian-Spiegel im Verzeichnis dists/release/main/installer-arch/current/images/netboot/
.
Um Debian CD-ROM-Images zu erhalten, können Sie sie natürlich herunterladen und brennen. Sie können sie auch kaufen und so dem Projekt eine kleine finanzielle Unterstützung gewähren. Auf der folgenden Webseite finden Sie eine Liste der Verkäufer von DVD-ROM-Images sowie Download-Seiten.
4.1.2. Von einem USB-Stick hochfahren
Nachdem die meisten Rechner auch von einem USB-Gerät booten können, lässt sich Debian auch von einem USB-Stick installieren (, da der nichts anderes als eine kleine Flash-Disk ist).
Das Installationshandbuch erklärt, wie man einen USB-Stick erstellt, der den debian-installer
enthält. Das Vorgehen ist sehr einfach, da die ISO-Images für i386- und amd64 jetzt Hybrid-Images sind, die von einer CD-ROM ebenso wie von einem USB-Stick starten können.
Sie müssen zunächst den Gerätenamen des USB-Sticks feststellen (zum Beispiel /dev/sdb
); am einfachsten ist es, hierzu die vom Kernel verschickten Mitteilungen mit dem Befehl dmesg
zu überprüfen. Dann müssen Sie das zuvor heruntergeladene ISO-Image (zum Beispiel debian-11.0.0-amd64-netinst.iso) mit dem Befehl cat debian-11.0.0-amd64-netinst.iso >/dev/sdb; sync
kopieren. Dieser Befehl erfordert Administratorrechte, da er direkt auf den USB-Stick zugreift und blindlings seinen Inhalt löscht.
A more detailed explanation is available in the installation manual. Among other things, it describes an alternative method of preparing a USB key that is more complex, but that allows you to customize the installer's default options (those set in the kernel command line).
4.1.3. Installieren durch Booten über ein Netzwerk
Viele BIOS-Konfigurationen ermöglichen es, den Rechner direkt aus dem Netzwerk durch das Herunterladen eines Kernels und eines minimalen Filesystems hochzufahren. Diese Methode (die verschiedene Namen hat, wie zum Beispiel
PXE- oder
TFTP-Boot) kann die Rettung sein, wenn der Rechner kein CD-ROM-Laufwerk hat, oder wenn das BIOS nicht von derartigen Medien hochfahren kann.
Diese Installationsmethode verläuft in zwei Schritten. Während der Rechner hochfährt, verschickt das BIOS (oder die Netzwerkkarte) zunächst einen BOOTP/DHCP Request, um automatisch eine IP-Adresse zu beziehen. Wenn ein BOOTP- oder DHCP-Server eine Antwort zurückschickt, enthält diese sowohl einen Dateinamen als auch Netzwerkeinstellungen. Sobald der Client-Computer das Netzwerk konfiguriert hat, fordert er über das TFTP (Trivial File Transfer Protocol) die Datei an, deren Namen zuvor angegeben wurde. Sobald diese Datei verfügbar ist, wird sie als Boot-Loader ausgeführt. Dieser startet dann das Debian-Installationsprogramm, das ausgeführt wird, als würde es von einer Festplatte, einer CD-ROM oder einem USB-Stick laufen.
Alle Einzelheiten dieser Methode sind in der Installationsanleitung beschrieben (im Abschnitt „Dateien vorbereiten für TFTP-Netzwerk-Boot“).
4.1.4. Andere Installationsmethoden
Es sollte auch erwähnt werden, dass der Installer einen SSH-Server laden und starten kann, der es ermöglicht Debian remote über eine SSH-verbindung zu installieren. Die Veröffentlichungshinweise beschreiben auch, wie der Installer mithilfe von grub bei einem vorhandenen System gestartet werden kann, um es vollständig zu erstezen.